Zum ersten Mal fand die diesjährige Vertreterversammlung der BBBank eG auf virtuellem Wege statt. Dies war aufgrund der Kontaktbeschränkungen wegen Corona sowie zur Sicherheit der Beteiligten notwendig geworden.
Die Vertreterinnen und Vertreter informierten sich in der Zeit vom 12.10.2020 bis 15.10.2020 in Videobeiträgen über das erfolgreiche Geschäftsjahr 2019 unter Bezugnahme auf den Jahresabschluss und Lagebericht. Gleichzeitig stimmten sie dem Gewinnverwendungsvorschlag zu. In der Folge konnten zum 19.10.2020, wie angekündigt, die Treueprämien in Höhe eines Geschäftsanteils von 15 Euro an Mitglieder ausgezahlt werden, die der Genossenschaft zehn Jahre oder ein ganzzahliges Vielfaches davon angehörten.
Corona verstärkt die Herausforderungen im Bankensektor
Mit dem Blick auf die aktuelle Lage zeigte der Vorsitzende des Vorstands Prof. Dr. Wolfgang Müller auf, welche wirtschaftlichen und politischen Maßnahmen das Coronavirus innerhalb kürzester Zeit hervorbrachte. Er skizziert die Folgen der Corona-Pandemie auch im Kontext zur Geldpolitik und dem Beitrag der Zentralbanken zur Vermeidung von Liquiditätsengpässen.
Die Kehrseite ist die Verstärkung der schon seit über 10 Jahren andauernden, expansiven Geldpolitik. Sie schlägt sich nieder in weiterhin niedrigen Zinsen sowie einer flachen Zinsstrukturkurve. In der Konsequenz bedeutet das für Banken, dass die Zinsen für Geld- und Kapitalmarktanlagen niedrig bleiben werden. Damit bleibt das Zinsergebnis weiter unter Druck.
Betrachtet man die 5‑Jahresentwicklung wichtiger Kenngrößen, zeigt sich zwar ein starker positiver Trend:
- Bilanzsumme: +55%
- Einlagengeschäft: +60%
- Kreditgeschäft: +68%
- Kundengeschäftsvolumen: +52%
Dieses dynamische Wachstum erreichte die Bank insbesondere durch viele Maßnahmen, die die Produktivität erhöhten. Jedoch sieht sich die Bank mit einem rückläufigen Ertragsniveau konfrontiert. Der Bankvorstand führt aus, dass der Rückgang beim Zinsüberschuss je Mitglied durch den gestiegenen Provisionsüberschuss und gesunkenen Verwaltungsaufwendungen nicht kompensiert werden konnte. Eine ausreichende Ertragsbasis ist jedoch zur Bildung notwendiger Rücklagen und zur Sicherstellung einer ausreichenden Eigenkapitalunterlegung des gewachsenen Kreditgeschäfts notwendig.
Die BBBank setzt die Kosten- und Optimierungsmaßnahmen kundenorientiert fort. Sie nutzt die Möglichkeiten des technischen Fortschritts und der Digitalisierung zur Automatisierung der Geschäftsprozesse. Hierzu verweist Herr Prof. Dr. Müller auf die elektronische Baufinanzierungsakte, den verstärkten Einsatz von Robotertechnik bei Serviceanliegen über die Homepage und der BBBank-Banking-App oder das neue digitale Immobilienportal.
Darüber hinaus erfolgte die Anpassung des Geschäftsmodells und die Überprüfung bislang kostenloser Leistungen. So auch das seit über zwei Jahrzehnten bekannte, kostenlose Girokonto.
Die Mehrwertwelt der BBBank
Seit 1. Juni (Neukunden) bzw. 1. September (Bestandskunden) hat die BBBank ein Kontopreismodell eingeführt, das ein monatliches Entgelt von 2,95 EUR vorsieht. Die girocard kostet ab dem Jahr 2021 jährlich 11,95 EUR.
Eingebettet ist das Mehr-wert-Girokonto in die Mehrwertwelt der BBBank, bspw.:
- Kostenloses Wertpapierdepot
- Top-Konditionen beim Konsumentendarlehen und der Baufinanzierung
- professionelle Anlage- und Vorsorgelösungen
- mehrfach ausgezeichnete Kundenberatung
- als erste Genossenschaftsbank eine Vermögensverwaltung mit Nachhaltigkeitsportfolio
- Hausratversicherung zum Selbstkostenpreis
- Bündelrabatt bei Sachversicherungen
- BBBank-ExtraPlus
- mobiles Banking mit Sicherheitsgarantie
Der Bankvorstand führte aus, dass die Reaktionen der Mitglieder zur Einführung von Kontoführungsentgelten von Verständnis und Akzeptanz geprägt sind. Die erfolgten Kündigungen bewegen sich innerhalb der Erwartungen.
Die aktuellen Geschäftszahlen 2020 belegen, dass die BBBank weiterhin auf Wachstumskurs ist. Herr Prof. Dr. Müller ist überzeugt, dass der „Better-Banking-Ansatz“ noch stärker erlebbar werden wird. Seinen Dank richtet der Vorstandsvorsitzende an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Bank, die Kooperationspartner und an den Aufsichtsrat. Er hofft, dass die Vertreterversammlung 2021, zum 100-jährigen Jubiläum, wieder im persönlichen Rahmen stattfinden kann.